4.4 Eigenbluttherapie

Die Eigenbluttherapie ist ebenfalls ein Verfahren, das aus der Naturheilkunde stammt. Homöopathen setzen die Eigenbluttherapie bei der Behandlung von Allergien ein, aber auch bei Migräne, akuten und chronischen Infektionen, Immunschwächen, chronischen Erkrankungen und Hauterkrankungen.

Bei der Eigenbluttherapie wird dem Patienten zwischen zwei und zehn Milliliter Blut aus der Armvene abgenommen, um dieses Blut anschließend wieder in den Gesäßmuskel zu spritzen.

Bei einigen Methoden wird das venöse Blut nach der Blutabnahme mit homöopathischen Wirkstoffen vermischt und dem Patienten in den Muskel injiziert.

Bei der Eigenbluttherapie spricht man auch von einer Reiztherapie, da im Körper eine Umstimmung erzielt werden soll, um die körpereigene Abwehr zu stärken. Außerdem sollen hierbei die Selbstheilungskräfte des Körpers mobilisiert werden, da der Körper selbst zunächst mit Abwehr reagiert, weil das entnommene Blut an einer Körperstelle wieder auftritt, an der der Körper nicht damit rechnet.

Natürlich stellt sich jetzt wieder die berechtigte Frage nach den Kosten und der Wirksamkeit der Behandlung.

Kommen wir zunächst zur Wirksamkeit der Eigenbluttherapie. Wie auch viele andere homöopathische Behandlungen, steht die Eigenbluttherapie in der Kritik, weil eine erfolgreiche Wirkung bis heute nicht nachgewiesen werden konnte, obwohl es die Therapie bereits seit mehr als 100 Jahren gibt.

Allergologen sind der Meinung, dass die auftretende Reaktion des Körpers bei der Injektion in den Gesäßmuskel lange nicht ausreicht, um eine Allergie zu heilen.

Zudem kann es bei der Eigenbluttherapie zu Nebenwirkungen und Komplikationen kommen.

Bei allen Injektionsarten kann es zu Infektionen kommen, so auch bei der Entnahme des Blutes für die Eigenbluttherapie, als auch bei der Injektion in den Gesäßmuskel. Blutergüsse und Abszesse können unter Umständen auftreten, außerdem ist die Behandlung für Patienten mit Gerinnungsstörungen nicht geeignet.

Zudem kann die Therapie verschiedene Unverträglichkeitsreaktionen auslösen. Hierzu zählen beispielsweise Schwindel, Kopfschmerzen, Fieber, Nesselfieber und Herzrasen. Wurden dem Eigenblut zusätzliche Wirkstoffe zugefügt, kann es bei Unverträglichkeit auf die Substanz zu einem allergischen Schock kommen.

Diesem recht hohen Risiko stehen außerdem die Kosten der Therapie gegenüber. Wie Sie vermutlich schon ahnen, wird die Eigenbluttherapie in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Um einen möglichst hohen Behandlungserfolg zu erzielen, raten Homöopathen meist zu insgesamt zehn Injektionen. Pro Sitzung (Blutentnahme und Injektion) fallen zwischen 15 und 50 Euro an.

Rechnet man nun die Kosten gegen den möglichen Behandlungserfolg, so muss man sagen, dass die Therapie recht teuer und unüberschaubar ist.

Leave A Reply (No comments so far)

The comments are closed.

No comments yet